Start ins neue Schuljahr: Gut vorbereitet auf Herausforderungen Archiv
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Rathaus Umschau 174 / 2022, veröffentlicht am 12.09.2022
Am Dienstag beginnt für rund 113.000 Schüler*innen an den öffentlichen allgemeinbildenden Schulen in München das neue Schuljahr. Darunter sind 12.127 Kinder in 528 Klassen, die ihren ersten Schultag an einer öffentlichen Grundschule erleben werden. Das sind 522 Kinder und damit 4,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Gleichzeitig wird das Ganztagsangebot für Grundschulkinder weiter ausgebaut, an sechs neuen Standorten gibt es das Modell des Kooperativen Ganztags (KoGa). Der Versorgungsgrad für die ganztägige Bildung und Betreuung der 6-10Jährigen in Ganztagsschulen, Horten, Tagesheimen, Mittagsbetreuungen und Eltern-Kind-Initiativen insgesamt liegt stadtweit bei 81 Prozent.
Vorläufige Daten an den öffentlichen Schulen in München
(gerundet, ohne Schulen des 2. Bildungswegs und berufliche Schulen)
* inkl. Max-Josef-Stift, Stand : August 2022
Stadtschulrat Florian Kraus: „Das vergangene Schuljahr war aufgrund der Coronapandemie und der zusätzlichen Auswirkungen des Ukraine-Kriegs im zweiten Schulhalbjahr nicht einfach. Schüler*innen, Lehrkräfte, Eltern und alle, die mit der Schulorganisation befasst sind, haben wirklich Tolles geleistet. Mein Dank gilt nochmals den vielen Menschen, die dazu beigetragen haben, dass der Schulbetrieb trotz vieler Herausforderungen funktioniert. Um für die zukünftigen Herausforderungen gerüstet zu sein, haben wir zahlreiche Maßnahmen vorangebracht, mit denen wir die Schulen unterstützen. Wir starten beispielsweise eine Informationskampagne, um Energie einzusparen, und bauen das Beratungsangebot des Zentralen Schulpsychologischen Dienstes weiter aus. Wir wissen nicht, vor welche Herausforderungen uns das neue Schuljahr stellen wird. Ich bin jedoch zuversichtlich, dass wir gut vorbereitet sind und die Schulen bestmöglich begleiten und unterstützen können. Ich wünsche daher allen Schulfamilien einen guten und schönen Start in das neue Schuljahr.“ Alle Zahlen zum neuen Schuljahr unter www.muenchen.de/rbs/presse
München spart Energie – Seid ihr dabei?
Angesichts der aktuellen Energiekrise startet das Referat für Bildung und Sport (RBS) mit Beginn des neuen Schuljahres 2022/23 die Informationskampagne „München spart Energie – Seid ihr dabei?“. Mit der Kampagne möchte das RBS Schulen, Kitas und weitere Bildungseinrichtungen sowie Vereine dabei unterstützen, Energie in ihrem Bereich einzusparen. Auf der hierfür eingerichteten Website www.muenchen.de/energiespartipps werden zielgruppenspezifische Informationen, Anregungen und inspirierende Projekte rund um die Einsparung von Heizenergie und Strom sowie die Schonung von Ressourcen bereitgestellt. Einrichtungen können auch eigene Projekte auf der Seite präsentieren und damit Vorbild für andere sein. Im vergangenen Schuljahr wurde zudem das Prämienmodell des Ressourcensparprogramms Fifty-Fifty-Aktiv überarbeitet und eine neue Aktivitätenprämie eingeführt, mit der aktives Engagement beispielsweise durch pädagogische Projekte im Bereich von Klima- und Umweltschutz honoriert wird. Aktuell nehmen bereits rund 130 städtische Schulen und Kitas an Fifty-Fifty-Aktiv teil.
Einen langfristigen Beitrag zu Energieeinsparung und Klimaschutz liefert der Schulbau. Auf den zum Schuljahresbeginn vor allem im Grundschulbereich fertiggestellten Neubauten wurden Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 307 kWp installiert. Aufgrund ihrer energieeffizienten Gebäudehülle und dem Einsatz erneuerbarer Energien zur Wärmeversorgung unterschreiten die Neubaugebäude die gesetzlichen Mindestanforderungen im Mittel um fast 40 Prozent. Auch auf dem Erweiterungsneubau im direkten Umfeld der Gebäude der denkmalgeschützten Oskar-von-Miller- und Maximilians-Gymnasien, die derzeit generalsaniert werden, konnten weitere 12,5 kWp nachgerüstet werden.
Ausbau der Kooperativen Ganztagsbildung wird vorangetrieben
Alle neuen Grundschulstandorte sind dabei KoGa-Standorte. Für die Landeshauptstadt München ist die Kooperative Ganztagsbildung die zentrale Strategie, die Ganztagsversorgung für Grundschulkinder weiter auszubauen und umfassend rechtsanspruchserfüllend sicherzustellen. Im Schuljahr 2022/23 wird das flexible Betreuungsmodell der Kooperativen Ganz- tagsbildung nun an insgesamt 26 Grundschulen angeboten. Neu an den Start gehen in diesem Schuljahr folgende Schulen:
- Hermine-von-Parish-Straße 15, Träger: Städtisches Tagesheim
- Infanteriestraße 25, Träger: gfi GmbH München
- Oberföhringer Straße 224 b, Träger: Diakonie München und Oberbayern
- St.-Veit-Straße 46, (bisher Grundschule Josephsburgstraße), Träger: Diakonie Rosenheim
- Senftenauerstraße 21, Träger: Städtischer Hort
- Theodor-Fischer-Straße 73, Träger: Caritas
Die Kooperative Ganztagsbildung war bayernweit auf 50 Standorte gedeckelt. In der Kabinettssitzung des Bayerischen Ministerrats vom 26. April 2022 wurde dieser Deckel aufgehoben. Kombi-Einrichtungen, zu denen auch das Münchner KoGa-Modell zählt, können nun überall in Bayern unter Verzicht auf eine Mindestbesuchszeit eingerichtet werden. Auf dieser Basis kann in München die strategische Weiterentwicklung und der quantitative Ausbau der Kooperativen Ganztagsbildung vorangetrieben werden. Neben der Ganztagsbildung wurde zudem das Beratungsangebot des
Zentralen Schulpsychologischen Dienstes (ZSPD) der Landeshauptstadt München erweitert. Das Team des ZSPD unterstützt Schüler*innen und Eltern städtischer Schulen bei Fragen rund um das Thema Lernen, bei psychischen Belastungen oder Krisen und hilft Lösungen bei Schwierigkeiten im häuslichen Umfeld oder auch bei Problemen im schulischen Kontext zu entwickeln. So wird etwa für Schüler*innen aus allen Abschlussklassen von städtischen Schulen am 16. November (Buß- und Bettag) ein vierstündiger Workshop zum Thema „Umgang mit Prüfungsangst“ angeboten. Neu ist, dass in diesem Jahr nun Schulpsycholog*innen und Sonderpädagog*innen auch für die Beratung bei Fragen aus dem Bereich der Inklusion zur Verfügung stehen. Die Beratung ist vertraulich, kostenfrei und findet persönlich, telefonisch oder, falls erwünscht, online statt. Seit Mai 2022 befindet sich der Zentrale Schulpsychologische Dienst in der Neuhauser Straße 39, 80331 München, im 4. Stock. Weitere Informationen zum Angebot des ZSPD sowie die Telefonnummern und E-Mail Adressen der Mitarbeiter*innen unter www.pi-muenchen.de/schulpsychologie-
Neuerungen zur Beantragung für Kostenfreiheit des Schulweges & Erstattung
Als weitere Neuerung zum Beginn des Schuljahres 2022/2023 können Münchner Bürger*innen den Antrag auf Fahrkostenbefreiung für den Schulweg papierlos einreichen. Das Online- Formular „Fahrkostenbefreiung – Antrag auf Kostenfreiheit des Schulweges & Erstattung“ wurde vom städtischen IT-Dienstleister it@M benutzer*innenfreundlich erweitert und auf den neuen Formularserver der Stadt München umgezogen. Städtischen Schulen ist es jetzt möglich, die eingehenden Anträge zur Bearbei- tung elektronisch weiterzuleiten. Die Bearbeitung der elektronisch erstellten Anträge erfolgt über den Fachbereich mit Unterstützung der von it@M weiterentwickelten Fachanwendung „Kostenfreiheit des Schulwegs“. Genehmigungen oder ablehnende Bescheide können jetzt direkt aus dem System erzeugt und an die Antragsteller*innen verschickt werden. Bereits zum Ende des vergangenen Schuljahres hat das Referat für Bildung und Sport die Münchner Schulen über mehrere weitere IT-Themen informiert, damit diese bestmöglich für das neue Schuljahr vorbereitet sind. Dabei ging es unter anderem um die nächsten Schritte beim beschleunigten WLAN-Ausbau und die Verlängerung der Tolerierung der Nutzung von MS Teams an den Schulen. Da nicht vorhersehbar ist, wie sich die Pandemie im Herbst und Winter entwickelt und welche Herausforderungen dies für den Unterricht an den Schulen mit sich bringt, hat das RBS zusammen mit dem IT-Referat entschieden, dass MS Teams auch im kommenden
Schuljahr allen öffentlichen Münchner Schulen im gewohnten Umfang zur Verfügung gestellt werden kann. Die Nutzung wird weiterhin toleriert, soweit in diesem Zeitraum keine abweichende Vorgabe der zuständigen datenschutzrechtlichen Aufsichtsbehörde ergeht. Durch diese Entscheidung haben diejenigen Schulen, die MS Teams noch nutzen, mehr Zeit für die Umstellung auf das Videotool Visavid, das der Freistaat Bayern zur Verfügung stellt.
Münchner Schulfamilie begrüßt neue Schulleitungen
Zu Schuljahresbeginn 2022/2023 wurden außerdem folgende Schulleitungen in den städtischen Schulen neu besetzt: Susanne Limbacher am Städtischen Lion-Feuchtwanger-Gymnasium sowie Dr. Dorothea Englert am Städtischen Abendgymnasium für Berufstätige. Hinzu kommen für die beruflichen Schulen Kathrin Eckl am Beruflichen Schulzentrum Alice Bendix, Matthias Rauch an der Städtischen Berufsschule für Büromanagement und Industriekaufleute sowie Jochen Zöhr an der Städtischen Berufsschule für Augenoptik und der Städtischen Fachschule für Augenoptik. Zudem stellen sich den Herausforderungen einer Tätigkeit in der Schulleitung an einer staatlichen Münchner Grund- und Mittelschule ab diesem Schuljahr 19 künftige Rektorinnen. Die Leitende Schulamtsdirektorin Bettina Betz, zuständig für die rund 190 Grund- und Mittelschulen der Landeshauptstadt, drückt ihre Freude und Hochachtung aus: „Unsere Schulleitungsteams sind in den schwierigen Zeiten, die wir im Herbst durch Corona und Personalausfall wieder erwarten, die ‚Felsen in der Brandung‘. Sie regeln alle Problemlagen vor Ort und lassen sich trotz aller Widrigkeiten ihre Freude an der Arbeit mit den Schüler*innen und mit ihren Kollegen nicht nehmen. Ich ziehe den Hut vor allen, die sich in diesen Zeiten für eine Schulleitungsstelle entscheiden.“