Festakt zur Einweihung des neuen Krematoriums am Ostfriedhof Archiv
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Rathaus Umschau 185 / 2022, veröffentlicht am 27.09.2022
Bei einem Festakt ist heute im Beisein von Vertreter*innen der Stadtspitze und Stadtpolitik das neue Krematorium am Ostfriedhof eingeweiht worden. Höhepunkt war die interreligiöse Weihe des Gebäudes durch Vertreter von Glaubensgemeinschaften des Rates der Religionen, in denen Feuerbestattungen üblich sind: der Katholischen und Evangelischen Kirche, der Orthodoxen Kirchen, dem Arbeitskreis Christlicher Kirchen sowie der Buddhistischen Union.
Bürgermeisterin Verena Dietl: „In München leben Menschen unterschiedlicher Herkunft und kultureller Prägung – und damit auch mit unterschiedlichen Vorstellungen zum Thema Tod und Trauer. Zudem machen Feuerbestattungen inzwischen 70 Prozent aller Bestattungen aus. Die Städtischen Friedhöfe München stehen seit langem für eine sich ständig entwickelnde und damit moderne Bestattungskultur nach der Devise: Individuelles Leben bedeutet auch individuelles Gedenken. Dem trägt das neue Krematorium Rechnung. Trauerfeiern können noch stärker an den individuellen Bedürfnissen der Hinterbliebenen ausgerichtet werden, beispielsweise durch die Möglichkeit der Aufbahrung vor Ort und der Abschiednahme bei der Kremation selbst. Künftig wird zudem das ‚Café am Ostfriedhof‘ für Treffen im Rahmen der Trauerfeier zur Verfügung stehen, das sich unter Bauträgerschaft des Erzbistums München und Freising noch im Bau befindet.“
Einweihungsfeier für das neue Krematorium mit (vorne v.l.) Bürgermeisterin Verena Dietl, Baureferentin Dr. Ing. Jeanne-Marie Ehbauer und Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek (Foto: Gesundheitsreferat)
Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek: „Das neue Krematorium ist kein rein technisches Gebäude mehr wie die beiden Vorgänger-Bauten. Es wird ein neuer Ansatz umgesetzt: Das Krematorium selbst wird zum Ort der würdevollen Abschiednahme. Die Gestaltung ist hell und offen, Angehörige haben die Möglichkeit, das Einfahren des Sarges zur Kremation in einem eigenen Raum zu verfolgen. Dies ist auch trauerpsychologisch wichtig. Der Moment des Abschieds wird hierdurch noch greifbarer. Komplettiert wird dieser ganzheitliche Ansatz der Trauerbewältigung durch das künftige niedrigschwellige Angebot einer Trauerbegleitung im ‚Café am Ostfriedhof‘. Die interreligiöse Weihe des Gebäudes zeigt, dass die Städtischen Friedhöfe ein Ort der Erinnerung und des Innehaltens für alle Menschen gleich welcher Religion und Weltanschauung sind.“
Baureferentin Dr. Ing. Jeanne-Marie Ehbauer: „Das neue Krematorium fügt sich in die historische Friedhofsanlage mit ihrem ehrwürdigen Baumbestand harmonisch ein und zeichnet sich durch einen sensiblen Umgang mit dem denkmalgeschützten Bestand aus. Zudem ist der neu entstandene Meditationsgarten als ein Ort der Stille eine Bereicherung für die Friedhofsbesucher*innen. Dass wir hier kosten- und termingerecht arbeiten konnten, freut mich umso mehr in Anbetracht der Tatsache, dass die Corona-Pandemie auch auf vielen Baustellen Probleme verursacht hat, zum Beispiel durch krankheits- und quarantänebedingte Ausfälle und Lieferengpässe bei Baustoffen. Es ist vor allem dem Arbeitseinsatz und der Flexibi- lität aller am Projekt Beteiligten zu verdanken, dass dennoch alles so gut geklappt hat.“
Das Datum für die Einweihung wurde bewusst gewählt. Auf den Tag genau vor 93 Jahren wurde das erste Münchner Krematorium eingeweiht. Das neue Krematorium ist nicht dessen direkter Nachfolger, sondern ersetzt das seit über 30 Jahren betriebene zweite Gebäude.
Musikalisch wurde die Einweihung durch ein Streichquartett des Bayerischen Staatsorchesters begleitet.
Achtung Redaktionen: Weitere Fotos von der Einweihungsfeier und vom neuen Krematorium sind erhältlich bei der Pressestelle des Gesundheitsreferats, E-Mail presse.gsr@ muenchen.de