Auszubildendenwerk München gegründet Archiv
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Rathaus Umschau 191 / 2022, veröffentlicht am 06.10.2022
Die Landeshauptstadt München hat gemeinsam mit dem Kreisjugendring München-Stadt und dem Deutschen Gewerkschaftsbund, vertreten durch die DGB Jugend München, am 5. Oktober den Verein Auszubildendenwerk (AzubiWerk) München gegründet. Ziel des Vereins ist es, die Lebens- und Ausbildungsbedingungen Auszubildender in München dauerhaft zu verbessern. Über das AzubiWerk sollen künftig Auszubildende in München direkt die Möglichkeit haben, sich auf eine Wohnung zu bewerben.
Auszubildende haben es auf dem angespannten Münchner Wohnungsmarkt besonders schwer sich mit angemessenem Wohnraum zu versorgen. Daher hat die Landeshauptstadt München bereits 2012 die städtische Wohnungsbaugesellschaft GEWOFAG mit der Errichtung eines ersten
Pilotprojekts für Wohnraum für Auszubildende am Innsbrucker Ring beauftragt, das seit 2018 in Betrieb ist. Ein weitertes Projekt mit der GEWOFAG am Hanns-Seidel-Platz wird Anfang 2023 fertig.
Bürgermeisterin Verena Dietl: „Mit der Gründung des Auszubildendenwerks schaffen wir zusammen mit unseren Partnerinnen Wohnraum für Azubis unabhängig vom Betrieb und für jeden Ausbildungsweg. Bis Ende 2025 wollen wir insgesamt die Zahl von 1.000 Wohnungen für Auszubildende in Projekten unter Beteiligungen des AzubiWerks erreichen.“ Neben den Wohnungen, auf die sich Auszubildende beim AzubiWerk direkt bewerben können, besteht für Münchner Unternehmen die Möglichkeit, einen Teil der Wohnungen für ihre Auszubildenden anzumieten. Ein weiterer Teil der Wohnungen ist für Auszubildende der Landeshauptstadt München vorgesehen, zum Beispiel in dringend benötigten Erziehungsberufen. München ist die größte kommunale Arbeitgeberin Deutschlands mit einer großen Vielfalt an Aufgaben und Möglichkeiten.
Als Interessensvertretung der Münchner Kinder und Jugendlichen ist dem Kreisjugendring München-Stadt (KJR) die konsequente Berücksichtigung junger Menschen als besonders unterstützungswürdige Zielgruppe beim geförderten Wohnungsbau sehr wichtig.
Judith Greil, Vorsitzende des KJR freut sich daher sehr, „dass mit dem AzubiWerk die Wohnsituation von Auszubildenden in München konkret verbessert wird und dabei Perspektiven von Auszubildenden für ein bezahlbares und jugendgerechtes Wohnkonzept bereits in der Planung berücksichtigt werden konnten. Die Mitbestimmungsstrukturen ermöglichen den Auszubildenden nicht nur ein selbstbestimmtes und gemeinschaftliches Wohnen vor Ort, sondern über ihre Vorstandsvertretung auch den Einfluss auf die weitere Tätigkeit des Münchner AzubiWerks.“ Für die DGB Jugend München ist die Frage nach bezahlbarem Wohnraum für Auszubildende von zentraler Bedeutung. Bei einer Ausbildungsvergü- tung von durchschnittlich 987 Euro in München können sich viele Auszubildende ein eigenständiges Wohnen in München kaum leisten. Kristofer Herbers, Jugendsekretär der DGB Jugend München, erläutert daher in Vertretung des Deutschen Gewerkschaftsbundes: „Das Azubiwerk will die Wohnungs-, Ausbildungs- und Lebensbedingungen von Auszubildenden nachhaltig verbessern. Dazu braucht es den ständigen Austausch mit Azubis, damit nicht über sie geredet wird, sondern mit ihnen. Neben der Stadtverwaltung und der Politik brauchen die Azubis eine starke Stimme im Vorstand des Azubiwerkes. Diese Stimme wollen wir sein!“
Weitere Informationen zum Auszubildendenwerk unter azubiwerk-muenchen.de.
Die Gründungsmitglieder des Auszubildendenwerks München (v.l.): Kristofer Herbers, Jugendsekretär der DGB Jugend München, Bürgermeisterin Verena Dietl, Stadtschulrat Florian Kraus, Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner, Sozialreferentin Dorothee Schiwy, Stadtdirektorin im Planungsreferat Jacqueline Charlier, die Vorsitzende Judith Greil für den Kreisjugendring München-Stadt und Personalreferent Andreas Mickisch (Foto: Christopher Jones/KJR)