In Kooperation mit der Filmstadt München und dem Cento Fiori Cinema zeigt das Münchner Filmmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, von Dienstag, 8. bis Mittwoch, 23. November, sechs Filme des aus Istanbul stammenden italienischen Filmemachers Ferzan Özpetek.
Der 1959 in Istanbul geborene Özpetek gilt als einer der wichtigsten Vertreter des neueren italienischen Kinos. Im Mittelpunkt seiner Filme stehen häufig gleichgeschlechtliche Liebespaare und deren Schicksale im Rahmen eines größeren Beziehungsgeflechts. Seine Themen über Liebe und Freundschaft, zu denen auch Trennung, Schmerz und Tod gehören, sind von einer großen Menschlichkeit geprägt. Özpetek drehte mit sehr bekannten Schauspieler*innen wie mit Giovanna Mezzogiorno, Stefania Sandrelli und Elio Germano. Viele seiner Filme sind preisgekrönt und wurden bei den Filmfestivals in Cannes, Venedig oder Berlin gezeigt. In Deutschland sind seine Filme erst noch zu entdecken.
Eröffnet wird die Reihe am Dienstag, 8. November, um 19 Uhr mit seinem vierten Film „Das Fenster gegenüber“, in dem Özpetek geschickt die eingefahrene Eheroutine eines Paares mit der Geschichte eines Holocaust- überlebenden verknüpft – mit vielsagenden Blicken durchs Fenster und miteinander verwobenen Erzählsträngen auf verschiedenen Zeitebenen. Neben Dramen ist der Regisseur vor allem für seine Komödien bekannt: „Magnifica Presenza“ spielt mit spiritistischen Elementen und folgt der Geschichte eines angehenden Schauspielers, der in eine baufällige Wohnung in Rom gezogen ist, in der es nicht mit rechten Dingen zuzugehen scheint. „Männer al Dente“ ist der etwas verunglückte deutsche Verleihtitel für eine Komödie, in der ein konservativer Pasta-Fabrikant in Apulien seine Nachfolge regeln will, seine homosexuellen Söhne aber anderer Meinung sind. Özpeteks Gesellschaftskritik kommt eher leichtfüßig daher. Auch in seinem jüngsten Film „Die Göttin Fortuna“ aus dem Jahr 2019 geht es um Heimat und Familie und um Schicksalsschläge, die plötzlich alles durcheinander wirbeln können. Gespräche, oft um einen gedeckten Tisch oder beim Kochen in der Küche, sind zentrale Elemente seiner Filme. Das Essen hat bei ihm sowohl einen ästhetischen als auch einen erzählerischen Wert.
Die Vorstellungen finden dienstags und mittwochs um 19 Uhr statt. Gezeigt wird die italienische Originalfassung mit deutschen oder englischen Untertiteln.
Der Eintritt kostet 4 Euro, 3 Euro bei Mitgliedschaft im Förderverein MFZ. Ein Kartenverkauf ist online und an der Abendkasse eine Woche im Voraus möglich. Die Kinokasse öffnet 60 Minuten vor Vorstellungsbeginn. Es gibt keine Reservierungen. Es wird weiterhin empfohlen, im Kinosaal und am Platz eine FFP2-Maske zu tragen.
Das Kino des Filmmuseums ist rollstuhlgerecht zugänglich und mit einer Induktionsschleife für Hörgeschädigte ausgestattet.