Das Kooperationsprojekt JADE – Jugendliche an die Hand nehmen und begleiten – an Münchner Mittel- und Förderschulen wird bis 2027 fortgesetzt. Das hat der Bildungsausschuss des Stadtrats in der gemeinsamen Sitzung mit dem Kinder- und Jugendhilfeausschuss beschlossen – vorbehaltlich der Zustimmung durch die Vollversammlung des Stadtrats. Bei JADE arbeiten seit 2007 die Stadt mit dem Referat für Bildung und Sport und dem Sozialreferat sowie der Agentur für Arbeit München, dem Staatlichen Schulamt (Mittelschulen) und seit 2010 der Regierung von Oberbayern (Förderschulen) zusammen. JADE wird an allen 44 Mittelschulen und an 13 Förderzentren angeboten und unterstützt jährlich zirka 4.500 Schüler*innen der 8. und 9. Klassen und Deutschklassen bei der beruflichen Orientierung und Berufsfindung. Ziel von JADE ist es, keine*n Schüler*in ohne geeignete Anschlussperspektive aus der Schule zu entlassen. Bürgermeisterin Verena Dietl: „Durch die enge und intensive Zusammenarbeit über die Jahre kann sich ein gutes Vertrauensverhältnis zwischen Fachkraft, Schüler*innen und Lehrkräften entwickeln, um für jede*n Einzelne*n eine optimale Anschlussperspektive für die Zeit nach der Schule zu erarbeiten. So kann gemeinsam ein gelungener Übergang von der Schule in einen gesicherten beruflichen oder schulischen Anschluss erreicht werden und somit den jungen Menschen langfristig ein selbstbestimmtes und selbstfinanziertes Leben ermöglicht werden.“
Durch die enge Zusammenarbeit der JADE-Fachkräfte mit den Berufsberater*innen der Agentur für Arbeit und den Lehrkräften erhalten besonders die benachteiligen Schüler*innen eine für sie optimale, individualisierte Unterstützung. Dies geschieht in Form von sechs Modulen, bei denen die Sozialpädagog*innen mit Schüler*innen intensiv zusammenarbeiten. Neben der Unterstützung bei der Praktikums- und Ausbildungsplatzsuche führen die JADE-Fachkräfte zum Beispiel Bewerber- und Telefontrainings durch, unterstützen beim Schreiben von Bewerbungen oder stellen Kontakte zu Firmen und Betrieben sowie der Handwerkskammer her.
Aus der jährlich erstellten JADE-Statistik geht hervor, dass etwa ein Drittel der betreuten Jugendlichen direkt nach der Schule eine Ausbildung beginnt, ein Drittel verbleibt im Schulsystem, um auf diesem Weg den mittleren Schulabschluss zu erlangen, und ein Drittel der Schüler*innen versucht, im sogenannten Übergangssystem – zum Beispiel im Rahmen eines Berufsvorbereitungsjahrs (BVJ) – eine höhere Qualifikation zu erreichen.
Stadtschulrat Florian Kraus: „Junge Menschen befinden sich in einer Lebensphase, die von vielfältigen Herausforderungen beim Übergang von der Schule in den Beruf gekennzeichnet ist. Genau hier setzt JADE an und unterstützt Schüler*innen ganz individuell etwa bei der Ausbildungsplatzsuche oder durch Bewerbungstrainings. Die Beteiligung am Projekt JADE ist dem Referat für Bildung und Sport daher ein wichtiges Anliegen, um den Schüler*innen nach ihrem Abschluss eine gute Zukunftsaussicht zu ermöglichen .“