Die Landeshauptstadt München beginnt mit der Umsetzung ihrer im Sommer vorgestellten Vision zur Bildung für Nachhaltige Entwicklung, der „BNE Vision 2030“. Dazu werden dem Referat für Bildung und Sport (RBS) zunächst im kommenden Jahr rund 500.000 Euro für zusätzliche Personal- und Sachmittel zur Verfügung gestellt. Sie werden ergänzt durch weitere Mittel aus dem vorhandenen Budget des Referats für Klima und Umweltschutz (RKU). Das hat der Bildungsausschuss des Stadtrats jetzt in gemeinsamer Sitzung mit dem Ausschuss für Klima- und Umweltschutz beschlossen.
Wichtigster Punkt ist die Einrichtung einer zentrale Fachstelle BNE durch die beiden Referate zur stadtweiten Steuerung der Umsetzung der BNE Vision 2030 in den unterschiedlichen Bildungsbereichen. Diese reichen von frühkindlicher Bildung, Schule und weiterer Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche über Berufliche Bildung, Hochschule und Erwachsenenbildung bis zur Verwaltung selbst. Die neue Fachstelle BNE kümmert sich neben der Umsetzung zentraler Maßnahmen und der Akquise entsprechender Fördermittel in ihren weiteren Aufgaben um Qualitätssicherung und Wirkungsanalyse, die Fortschreibung der BNE Vision 2030 sowie die Öffentlichkeitsarbeit.
Zusätzlich zur übergreifenden Fachstelle BNE wird jeweils eine Koordinierungsstelle in den Bereichen Allgemeinbildende Schulen, Berufliche Schulen und KITA eingerichtet, welche die Bildungseinrichtungen bei der Umsetzung der wichtigsten Maßnahmen unterstützt – beispielsweise durch Leitfäden, Beratung oder Vernetzung. Im weiteren Verlauf werden dann insgesamt sieben städtische Referate an der kompletten Umsetzung der BNE Vision beteiligt sein. Neben dem RBS und dem RKU sind dies noch das Sozialreferat, das Kulturreferat, das Kommunalreferat, das Planungsreferat und das Direktorium. Sie alle leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsziele der Landeshauptstadt.
Den Kern der BNE Vision 2030 bilden konkrete Handlungsprogramme
für die verschiedenen Bildungsbereiche sowie weiterer übergreifender Felder. Darin sind knapp 350 Maßnahmen formuliert, die in den nächsten Jahren umgesetzt werden sollen. Die einzelnen Maßnahmen sind dabei ganz unterschiedlicher Art. So geht es unter anderem um den Ausbau von Fort- und Weiterbildungsangeboten, die Entwicklung von Checklisten, die Förderung von Vernetzung und Kooperationen, die Etablierung von so genannten „BNE-Lernorten“ im öffentlichen Raum oder die Verankerung einer nachhaltigen Beschaffung. Konkret geplant ist beispielsweise ein BNE-Leitfaden für Schulen: Durch konkrete Hilfestellungen sollen sich Unterrichtsentwicklung und Lernkultur quer über alle Jahrgangsstufen und Fächer an Kriterien von BNE orientieren.
Stadtschulrat Florian Kraus: „Mit rund 350 Maßnahmen ist die BNE Vision 2030 ein ganz konkretes Handlungsprogramm, um das Thema Nachhaltigkeit in der Münchner Bildungslandschaft zu verankern. In diesem Umfang ist das deutschlandweit einzigartig. Ich freue mich, dass wir nun mit ersten Umsetzungsschritten beginnen können. Bildung setzt das Fundament, um die nachhaltige Entwicklung der Stadt voranzutreiben. Nur wenn wir das Thema Nachhaltigkeit thematisch breit und auf allen Ebenen verankern – sowohl in der Schule als auch in anderen Bildungsbereichen – können junge Menschen mit den großen ökologischen, politischen und sozialen Herausforderungen umgehen, die in der Welt von morgen auf sie warten.“ Christine Kugler, Referentin für Klima und Umweltschutz: „Wir wollen, dass die Entscheidungsträger*innen von morgen umfassend informiert die Zukunft gestalten können. Unsere Aufgabe heute ist es, positive Signale zu setzen, gute, anspornende Gründe zu liefern, warum Engagement für Nachhaltigkeit sinnvoll ist. Deshalb ist es dringend notwendig, jetzt systematisch in BNE zu investieren. Umso mehr freue ich mich, dass es gelungen ist, diesen wichtigen Prozess finanziell über unser Referatsbudget zu unterstützen.“
Eine kurze Zusammenfassung dazu, was Bildung für nachhaltige Entwicklung und die BNE Vision sind, welche strategischen Ziele die Stadtspitze damit verbindet und welche Bedeutung dies für die Münchner Bildungslandschaft hat, liefert ein Gespräch mit Bürgermeisterin Katrin Habenschaden unter www.youtube.com/watch?v=_eFw_CU8diM.