Beim einem digitalen Fachtag hat die stellvertretende Gesundheitsreferentin Dr. Susanne Herrmann gestern die große Bedeutung der Gesundheitsförderung in den Münchner Stadtteilen hervorgehoben. Rund 170 Teilnehmer*innen aus den Bereichen Politik, Bildung, Soziales, Gesundheit und Gemeinwesenarbeit waren online zu der Veranstaltung mit dem Titel „Gesundheit vor Ort – Wie gelingt Gesundheitsförderung im Quartier?“ zugeschaltet. Die Impulse der Teilnehmer*innen fließen in die Weiterentwicklung der Münchner Stadtteilgesundheit ein.
Dr. Susanne Herrmann, stellvertretende Gesundheitsreferentin: „Neben Schulen, Kindertagesstätten, Einkaufsmöglichkeiten oder sozialer Beratung vor Ort ist auch eine gesundheitliche Basisversorgung und eine niederschwellige Gesundheitsberatung im Wohnumfeld der Münchner*innen wichtig. Der Fachtag hat wichtige Impulse geliefert. Wir werden dem Stadtrat im Frühjahr 2023 ein Konzept zur Weiterentwicklung der Münchner Stadtteilgesundheit vorlegen. Schwerpunkt dieses Konzepts wird neben der Strategie zu den GesundheitsTreffs auch die Erprobung von neuen Konzepten zur Stadtteilgesundheitsförderung und deren Verstetigung sein. Wir werden zudem die Stadtteilgesundheit auch als eines der Handlungsfelder in die Fortschreibung der Leitlinie Gesundheit einbringen.“ Bei dem Fachtag diskutierten die Teilnehmer*innen Möglichkeiten, um bereits vorhandene Ansätze weiterzuentwickeln. Es herrschte Konsens darüber, dass eine Stärkung der Gesundheitsförderung in den Münchner Quartieren durch eine noch intensivere Vernetzung mit den Angeboten freier Träger befördert werden kann. Als Beispiele wurden gesunde Mittagessen in Kinderbetreuungseinrichtungen und in Alten- und Servicezentren sowie niederschwellige und kostengünstige Bildungs- und Mitmachangebote genannt.
Thomas Altgeld von der Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e.V. bestätigte in seinem Vortrag die Vorgehensweise der Landeshauptstadt München, Stadtteilgesundheit mit den Bürger*innen zu entwickeln, als richtig und zielführend. Er hob hervor, dass sich mehr Gesundheit vor Ort nur im Dialog mit den Menschen vor Ort herstellen lasse.
Professor Dr. Joachim Westenhöfer von der Hochschule für Angewandte Wissenschaft Hamburg skizzierte in seinem Vortrag zum Praxisforschungs-Projekt „Gesunde Quartiere Hamburg“, welche komplexen ökonomischen, infrastrukturellen und baulichen Problemlagen Stadtteile mit sozialen Herausforderungen häufig vorweisen.
Dr. Susanne Herrmann: „Es geht uns vor allem um die Münchner*innen, um deren gesundheitliche Chancen es schlecht bestellt ist. Soziale und gesundheitliche Chancen sind eng miteinander verknüpft. Von daher wenden wir uns vor allem Stadtteilen und Quartieren mit hohen sozialen und damit gesundheitlichen Herausforderungen zu. Einer unserer wichtigsten Ansätze ist es, dass es dafür spezielle Orte im Stadtviertel braucht, die sich dem Thema Gesundheit annehmen: die GesundheitsTreffs. Derzeit haben wir dieses Angebot im Hasenbergl. Für Riem ist geplant, Anfang nächsten Jahres einen GesundheitsTreff zu eröffnen, in Freiham soll ab Mitte nächsten Jahres eine solche Einrichtung ihre Türen öffnen. Wir wollen darüber hinaus GesundheitsTreffs auch in weiteren Stadtbezirken anbieten.“