Kooperativer Ganztag: Mehr Qualität bei der Essensversorgung Archiv
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Rathaus Umschau 234 / 2022, veröffentlicht am 07.12.2022
Für die Stadt München ist die Kooperative Ganztagsbildung (KoGa) die zentrale Strategie, die Ganztagsversorgung für Grundschulkinder weiter auszubauen und umfassend sicherzustellen. Ein wichtiger Bestandteil ist dabei eine gute Essensversorgung der Kinder. Für diese wird nun das hauswirtschaftliche Personal an städtischen KoGa-Standorten verstärkt. Das hat der Bildungsausschuss in der gemeinsamen Sitzung mit dem Kinder- und Jugendhilfeausschuss jetzt beschlossen – vorbehaltlich der Zustimmung durch die Vollversammlung des Stadtrats.
Das zugrundeliegende neue Stellenbemessungsmodell für den hauswirtschaftlichen Bereich berücksichtigt dabei unter anderem die sogenannte Frisch-Mischküche, die bereits an einem Großteil der städtischen Ko-Ga-Standorte umgesetzt wird. Bei diesem Modell erfolgen die frische Speisezubereitung und die Essensausgabe vor Ort in der Einrichtung. Dadurch können beispielsweise Vorgaben in Zusammenhang mit Nahrungsmittelun- verträglichkeiten leichter berücksichtigt werden. Zudem lassen sich über den gezielten Einkauf die städtischen Qualitätsvorgaben in der Verpflegung an Kindertageseinrichtungen leichter umsetzen.
Die zusätzlichen Stellen entstehen sowohl für hauswirtschaftliche Betriebsleitungen für eine weitere Professionalisierung als auch für zusätzliche Fachkräfte. Diese sollen bei Standorten mit mehr als 200 Essensteilnehmer*innen sowie generell bei allen Standorten mit Frisch-Mischküche als Stelle für eine Köchin oder einen Koch umgesetzt werden. Als weitere Verbesserung wird das Anbieten einer Brotzeit zum Standard, damit die betreuten Kinder, die sich alle im Grundschulalter befinden, auch zwischen dem Mittagessen in der Einrichtung und dem Abendessen eine Verpflegung erhalten.
Insgesamt werden 23 Stellen für Köch*innen sowie hauswirtschaftliche Mitarbeiter*innen an den KoGa-Standorten in städtischer Trägerschaft geschaffen. Die Umsetzung erfolgt dann abhängig von der konkreten Anzahl der Essensteilnehmer*innen am jeweiligen Standort. Zudem soll das neue Modell analog als Grundlage für den Defizitausgleich für KoGa-Kooperationspartner in freier und sonstiger Trägerschaft angewendet werden. Das Modell der Kooperativen Ganztagsbildung ist ein neues Ganztagsmodell für Grundschulkinder, das es in München seit dem Schuljahr 2018/19 gibt. Eltern erhalten bei diesem Modell bereits am Tag der Schulanmeldung eine Garantie für einen Betreuungsplatz an ihrer Sprengelschule. Das Angebot kann individuell angepasst werden. Die Schule setzt die Kooperative Ganztagsbildung jeweils mit einem Kooperationspartner um. Seit dem Schuljahr 2022/23 wird das flexible Betreuungsmodell bereits an 26 Grundschulen angeboten. Die Kooperative Ganztagsbildung war bayernweit auf 50 Standorte gedeckelt. In der Kabinettssitzung des Bayerischen Ministerrats vom 26. April 2022 wurde dieser Deckel aufgehoben. Auf dieser Basis kann in München die strategische Weiterentwicklung und der quantitative Ausbau der Kooperativen Ganztagsbildung vorangetrieben werden.