Nach Vorstellung des aktuellen Sachstands zum viergleisigen Ausbau der Bahntrasse Daglfing – Johanneskirchen im Ausschuss für Stadtplanung und Bauordnung bekräftigt der Stadtrat seine Haltung, dass der viergleisige Ausbau nur in Tunnellage möglich ist.
Zudem fordert der Stadtrat die Barrierefreiheit der Stationen Daglfing, Englschalking und Johanneskirchen während der Bauzeit auf Kosten des Bundes.
Nach den bisherigen Planungen der Deutschen Bahn AG (DB) sollen diese drei Stationen während der Bauphase weiterhin nicht barrierefrei sein. Nach den derzeitigen Vorgaben gilt nur das Gebot, den Status Quo nicht zu verschlechtern. Die drei Stationen gelten aktuell als nicht barrierefrei, so dass der Bund die Barrierefreiheit während der Bauphase nicht übernimmt. Dieser Umstand ist für die Landeshauptstadt München aufgrund der langen Bauzeit nicht nachvollziehbar.
Des Weiteren fordert die Landeshauptstadt München, dass die Ergebnisse der Corridor Platform Studien (BCP-Studien) unverzüglich in die Zugzahlen eingearbeitet werden und bei sämtlichen laufenden Planungen (z.B. auch Daglfinger Kurve, Truderinger Kurve) berücksichtigt werden müssen. Trotz der vorliegenden Ergebnisse der BCP-Studien für die Fein-Variantenuntersuchung werden nur die Zugzahlen des Bundesverkehrswegeplans 2030 (BVWP 2030) den Planungen zu Grunde gelegt. Die BCP-Studien zeigen allerdings, dass von einer Erhöhung des Schienengüterverkehrs in München auszugehen ist und bestätigen somit die langjährige Forderung der Landeshauptstadt München, dass den Planungen realistische Zugzahlen zu Grunde zu legen sind und der BVWP 2030 für die Planungen nicht ausreichend ist. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr lässt aktuell die Verkehrsprognose 2040 erstellen, jedoch ist es aus Sicht der Landeshauptstadt München unbedingt erforderlich, dass neben diesen Zahlen auch der Prognosehorizont 2050 ermittelt wird und in die Planungen einfließt.
Schließlich spricht sich die Landeshauptstadt München erneut deutlich für eine Verlagerung des Schienengüterverkehrs und somit für eine Entlastung des Großraums München aus.