Die Sportinfrastruktur in der Landeshauptstadt München wird durch Investitionsmaßnahmen im Schul- und Sportbauprogramm konsequent verbessert und ausgebaut. Das 2017 eingeführte Sportbauprogramm besteht aus drei Säulen: Teil1 „Neubau, Erweiterung und Generalinstandsetzung der bestehenden städtischen Freisportanlagen“, Teil 2 „Sportgroß- und Sonderprojekte“ sowie Teil 3 „Förderung von Vereinsbaumaßnahmen“. Dem Sportausschuss des Stadtrates wurden jetzt der aktuelle Bericht zum Sportbauprogramm zur Kenntnis vorgelegt und das geplante 4. Maßnahmenpaket vorgestellt.
Teil 1„Bestehende Freisportanlagen“
Die Modernisierung der Gebäude und Freianlagen der Bezirkssportanlage Surheimer Weg wurde als Einzelprojekt mit Projektkosten von acht Millionen Euro umgesetzt.
Das 1. Maßnahmenpaket mit Gesamtprojektkosten von 20,04 Millionen Euro, das der Stadtrat 2017 beschlossen hat, wurde ebenfalls vollständig umgesetzt. Es umfasst die Modernisierung der Gebäude und Freianlagen der vier Freisportanlagen Moosacher Straße 99, Ebereschenstraße 15, Thalkirchner Straße 209 und Agilolfinger Straße 6.
Das 2. Maßnahmenpaket (Beschluss 2018) besteht aus den vier Standorten Siegenburger Straße 51, Grohmannstraße 63, Hans-Denzinger-Straße 6 und St.-Martin-Straße 35. Für die Modernisierung beziehungsweise Erneuerung dieser Sportstätten hat der Stadtrat einen Gesamtkostenrahmen von 39,13 Millionen Euro bewilligt. Zwei Maßnahmen (Hans-Denzinger-Straße 6 und St.-Martin-Straße 35) sind fertiggestellt, eine Maßnahme (Grohmannstraße 63) ist in der Ausführung und eine Maßnahme (Siegenburger Straße 51) befindet sich in der Vorplanung. Am Standort Siegenburger Straße 51 wird aktuell noch eine mögliche Projektänderung in Form eines multifunktionalen Sportraums und eines multifunktionalen Kunstrasenspielfelds für eine Kombinutzung von Hockey und Fußball geprüft. Im Rahmen des 3. Maßnahmenpakets wurde 2019 die Realisierung von weiteren vier Projekten (Karlsfelder Straße, Wackersberger Straße 49, Fritz-Lutz-Straße 23 und Max-Reinhardt-Weg 28) mit einem Gesamtfinanzvolumen von 40,32 Millionen Euro genehmigt. Für zwei Projekte (Fritz-Lutz-Straße 23 und Max-Reinhardt-Weg 28) ist die Vorplanung abgeschlossen, für die beiden weiteren Projekte ist die Vorplanung in Bearbeitung. Von den zwölf Projekten wurden damit sieben bereits vom Baureferat fertiggestellt beziehungsweise sind noch im Bau.
Dem Stadtrat wurde zudem ein Ausblick auf das geplante 4. Maßnahmenpaket mit den Standorten Feldbergstraße 65, Demleitner Straße 2, Westpreußenstraße 60 und Aubinger Straße 12 gegeben. Der Stadtrat hat die Verwaltung beauftragt, in Vorbereitung dieses 4. Maßnahmenpaketes die Voruntersuchungen durchzuführen.
Teil 2 „Sportgroß- und Sonderprojekte“
Aktuell laufen Planungen für folgende fünf Sportgroß- und Sonderprojekte:
Olympiaregattaanlage Oberschleißheim
Der Stadtrat hat Mitte 2020 im Rahmen der pandemiebedingt notwendigen Einsparungen zur Haushaltssicherung das Projekt im bisherigen Umfang gestoppt und entschieden, dass zunächst die dringendsten Sanierungsmaßnahmen zum Erhalt der Olympiaregattanlage im Rahmen des bestehenden Geschäftsbesorgungsvertrages durch die Olympiapark GmbH (OMG) durchgeführt werden. Im laufenden Bauunterhalt steht der OMG dafür ein Kostenrahmen von rund neun Millionen Euro zur Verfügung.
Actionsportzentrum an der Erna-Eckstein-Straße
Die vom Stadtrat beschlossene Errichtung eines Actionsportzentrums an der Erna-Eckstein-Straße für fünf Actionsportarten auf einer Fläche von rund 3.300 Quadratmeter kann derzeit aufgrund der Haushaltslage nicht umgesetzt werden. Am 16.12.2020 hat der Stadtrat stattdessen der Sanierung der denkmalgeschützten Eggenfabrik in einem 1. Bauabschnitt mit Projektkosten von rund neun Millionen Euro zugestimmt. Die ursprüngliche Planung soll dann in einem späteren 2. Bauabschnitt realisiert werden, sobald es die Haushaltslage zulässt.
Hermann-von-Siemens-Sportpark
Ein Teilbereich des Areals wurde im Juni 2019 für die Bürger*innen geöffnet. Für diesen Standort wurden im kooperativen Planungsprozess unter anderem verschiedene bauliche Empfehlungen erarbeitet, deren Umsetzbarkeit im Rahmen des weiteren Planungsprozesses geprüft und mit der Sportentwicklungsplanung abgestimmt wird.
Eis- und Funsportzentrum Ost und West
Um den Sportbetrieb auch künftig aufrecht erhalten zu können, ist es erforderlich, diese Sportstätten zu modernisieren bzw. durch Neubauten zu ersetzen. In Vorbereitung auf diese künftigen Sportgroßprojekte wurde eine Machbarkeitsstudie für eine neue Eissporthalle mit zwei normgerechten Eispisten erstellt. Die Ergebnisse und hieraus abgeleitete Handlungsempfehlungen werden dem Stadtrat in einer eigenen Beschlussvorlage 2022 zur Entscheidung vorgelegt werden.
Städtisches Stadion an der Grünwalder Straße
In der Vollversammlung der Landeshauptstadt München am 27. April hat der Stadtrat einer grundsätzlichen Weiterführung des Planungsansatzes zugestimmt und Voraussetzungen für eine weitere Beschlussfassung zur Ertüchtigung des Städtischen Stadions an der Grünwalder Straße gefasst.
Teil 3 „Vereinsbaumaßnahmen“
Der dritte Teil des Sportbauprogramms umfasst Baumaßnahmen von Vereinen auf vertraglich überlassenen städtischen oder vereinseigenen Sportanlagen, die vom Referat für Bildung und Sport mit Zuschüssen und/oder zinslosen Darlehen gefördert werden. Die fortgeschriebene Projektliste 2022 enthält 60 Baumaßnahmen (davon acht Großprojekte mit über einer Million Euro Zuschuss und Vereinsbauprojekte im Rahmen des Sonderförderprogramms für den Bau vereinseigener Sporthallen) mit einem Gesamtkostenvolumen von voraussichtlich zirka 98,23 Millionen Euro. Der städtische Förderanteil bei diesen Projekten liegt voraussichtlich bei zirka 47,22 Millionen Euro (davon sind voraussichtlich 27,18 Millionen Euro Zuschüsse und 20,04 Millionen Euro zinslose Darlehen).
Hohe Standards bei Klimaschutz und Inklusion
Basierend auf dem „Grundsatzbeschluss II / Klimaneutrales München 2035 und Klimaneutrale Stadtverwaltung 2030: Von der Vision zur Aktion“ vom Januar 2022 werden bei allen neuen städtischen Bauprojekten des Sportbauprogramms mit Gebäudeanteilen die Anforderungen aus dem Grundsatzbeschluss mit dem Ziel der Klimaneutralität vom Baureferat umgesetzt.
Bei den bereits laufenden Planungen konnten diese Anforderungen ebenfalls noch ganz oder teilweise berücksichtigt werden.
Weitere Zielsetzung der Verwaltung ist es, die Mindeststandards des 2020 beschlossenen „Leitfadens für inklusionsorientierten Schulsportstättenbau“ auch bei den städtischen Projekten des Sportbauprogramms umzusetzen und bei der Gestaltung der Sportstätten zudem die Geschlechtergerechtigkeit zu beachten.
Sportbürgermeisterin Verena Dietl: „Das Münchner Sportbauprogramm ist ein elementares Projekt für die Sportstadt München. Mit diesem Programm ist sichergestellt, dass unserer wachsenden Bevölkerung auch in Zukunft eine bedarfsgerechte und zeitgemäße Sportinfrastruktur zur Verfügung gestellt werden kann. Denn Sport ist weit mehr als nur Bewegung. Sport hat wichtige soziale Aufgaben und spielt im Leben vieler Münchnerinnen und Münchner eine wesentliche Rolle. Das Sportbauprogramm greift genau das auf und zeigt damit einmal mehr den hohen Stellenwert, den der Sport genießt.“
Sportreferent Florian Kraus: „Der Sport hat in der Münchener Bevölkerung eine große Bedeutung. Sport leistet einen wichtigen Beitrag zur Lebensqualität und zum sozialen Frieden in der Landeshauptstadt. Ich freue mich deshalb sehr, dass die Sportförderung auch in Zukunft als eine städtische Schwerpunktaufgabe verstanden wird, die es allen Einwohner*innen ermöglichen soll, ihrer bevorzugten Sportart nachzugehen. Das Sportbauprogramm wurde und wird diesem Anspruch gerecht.“