Mit dem digitalen Geschichtsprojekt „Departure Neuaubing. Europäische Geschichten der Zwangsarbeit“ launcht das NS-Dokumentationszentrum München am Samstag, 22. Januar, eine interaktive Web-Anwendung, die die Geschichte der nationalsozialistischen Zwangsarbeit und ihre Auswirkungen bis in die Gegenwart durch künstlerische und erzählerische Formate zugänglich macht.
Den Ausgangspunkt bildet dabei das Lager der ehemaligen Reichsbahnausbesserungswerke in Neuaubing, eines der noch sehr wenigen erhaltenen materiellen Zeugnisse der NS-Zwangsarbeit. Bis 2025 entsteht dort ein Erinnerungsort als Dependance des NS-Dokumentationszentrums
München. „Departure Neuaubing“ begleitet den Entstehungsprozess durch partizipative Formate und vermittelt Wissen über den Ort sowie die geschichtlichen, topographischen und internationalen Dimensionen der Zwangsarbeit.
Gemeinsam mit den Künstler*innen Fabian Bechtle und Leon Kahane, Sima Dehgani, Hadas Tapouchi und Franz Wanner, mit dem SZ-Journalisten Alex Rühle und der Fotografin Alessandra Schellnegger sowie mit dem Studio Paintbucket Games sind innerhalb eines Jahres neue Projekte ent- standen, die sich mit erzwungener Migration und Ausbeutung, Verlust und Erinnerung sowie Kontinuitäten und internationalen Zusammenhängen beschäftigen. Als digitale Ausstellung und Vermittlungsprojekt setzt „Departure Neuaubing“ historisches Wissen in Beziehung zu gegenwärtigen Lebensrealitäten.
Das Digitalprojekt wird am 22. Januar veröffentlicht. Vor Ort im NS-Dokumentationszentrum haben Besucher*innen an diesem Tag die Möglichkeit, die Web-Anwendung „Departure Neuaubing“ auf Tablets oder eigenen mobilen Geräten kennenzulernen. Begleitend zum Launch finden ab 14 Uhr verschiedene Veranstaltungen im NS-Dokumentationszentrum statt (begrenzte Platzanzahl), die per Livestream auf dem YouTube-Kanal des NS-Dokumentationszentrums mitverfolgt werden können (Programm unter www.nsdoku.de, Livestream auf http://youtube.com/nsdoku). Die offizielle Eröffnung mit einem Grußwort von Stadträtin Kathrin Abele (SPD/Volt-Fraktion) in Vertretung des Oberbürgermeisters sowie einer Podiumsdiskussion zum Thema „Digitale Erinnerung als aktiver Prozess“ beginnt um 19 Uhr.
(Siehe auch unter Terminhinweise)