Pflege kann jeden treffen. Pflegebedürftigkeit darf jedoch nicht zur Falle von schlechter pflegerischer Qualität werden. Die Landeshauptstadt München sorgt deshalb mit verschiedenen Programmen und Anlaufstellen für eine regelmäßige Überprüfung der Qualitätsstandards in Pflegeeinrichtungen. Vorfälle von Schließungen wie kürzlich im Pflegeheim in Schliersee können damit verhindert werden.
Mit der Fachstelle für Pflege- und Behinderteneinrichtungen – Qualitätsentwicklung und Aufsicht (FQA, früher Heimaufsicht) haben die Münchner Bürger*innen, aber auch die beruflich Pflegenden eine zuverlässige Partne- rin: An- und Zugehörige, Bewohner*innen von Pflegeheimen werden dort beraten und die Einhaltung festgelegter Qualitätsstandards in der Pflege und Betreuung wird mindestens zwei Mal pro Jahr überprüft. Zusätzlich erfolgen Kontrollen bei bestimmten Anlässen und auch unangemeldet. Mitarbeiter*innen der Fachstelle gehen Beschwerden bei pflegerischen Verstößen umgehend nach. Werden Mängel festgestellt, berät die Fachstelle zu den erforderlichen Maßnahmen und prüft zeitnah, ob die Mängel behoben wurden. Bei Nichtbeachtung der Vorgaben in den Pflegeheimen hat die Fachstelle verschiedene Möglichkeiten, die Bewohner*innen zu schützen und eine Veränderung der Situation herbeizuführen. Es können – je nach Schweregrad des Verstoßes – Verfahren wegen Ordnungswidrigkeiten eingeleitet, zwangsgeldbewehrte Anordnungen erlassen oder auch ein Aufnahmestopp in der betreffenden Einrichtung verhängt werden. Alle zwei Jahre berichtet die Münchner FQA dem Stadtrat über ihre Arbeit. Der Bericht steht ebenso wie die Kontaktadresse zum Download bereit unter https://stadt.muenchen.de/infos/portrait-heimaufsicht.html. Weiterhin hat die Landeshauptstadt München bereits vor 25 Jahren mit der Beschwerdestelle für Probleme in der Altenpflege ergänzend eine Anlaufstelle für ihre Bürger*innen geschaffen. Die Beschwerdestelle berät und bearbeitet Bürgerbeschwerden zu stationären Pflegeeinrichtungen und ambulanten Pflegediensten sowie alternativen Wohn- und Versorgungsformen für pflegebedürftige Menschen in München. Die Beschwerdestelle ist eine niedrigschwellige Anlaufstelle, die bei auftretenden Problemen frühzeitig eingeschaltet werden kann und gemeinsam mit den Beteiligten nach Lösungen sucht. Ebenso wie bei der FQA können sich nicht nur Pflegebedürftige, ihre An- und Zugehörigen, sondern auch Menschen, die beruflich mit dem Thema Pflege beschäftigt sind, an diese Stelle wenden. Beschwerden können dabei auch anonym angebracht werden. Bei Hinweisen auf massive oder allgemeine pflegerische Mängel arbeitet die Beschwerdestelle eng mit Aufsichtsbehörden zusammen. Auch hier erfolgt (gemeinsam mit der Fachstelle) eine regelmäßige Berichterstattung an den Münchner Stadtrat.
Die Beschwerdestelle ist erreichbar unter https://stadt.muenchen.de/infos/altenpflege-beschwerdestelle.html.
Sozialreferentin Dorothee Schiwy: „München hat mit der Beschwerdestelle für Probleme in der Altenpflege und der Fachstelle für Pflege- und Behinderteneinrichtungen – Qualitätsentwicklung und Aufsicht zwei Anlaufstellen, die in bewährter Weise Pflegebedürftige, ihre An- und Zugehörigen sowie Einrichtungen unterstützen und auf Beschwerden unverzüglich reagieren. Die verschiedenen, mit dem Thema Pflege befassten Stellen in der Münchner Stadtverwaltung kooperieren hier eng. Nicht zuletzt unter- stützt das Sozialreferat die Langzeitpflege mit zahlreichen Förderungen. Diese sind ein wichtiger Baustein, um die beruflich Pflegenden für ihre immer anspruchsvollere Aufgabe zu qualifizieren. Unverzichtbar sind jedoch auch Supervisionen. Sie tragen dazu bei, das eigene Handeln zu reflektieren und die Qualität pflegerischer Arbeit zu sichern und zu verbessern. Der Münchner Stadtrat stellt für die Langzeitpflege unverändert jährlich rund 14 Millionen Euro zur Verfügung. So versuchen wir gemeinsam, Missstände zu vermeiden und eine würdevolle und gesicherte Pflege zu ermöglichen.“ Im Rahmen einer Offensive zur Verbesserung des Schutzes der Bewohner*innen in Pflegeheimen hat nun bayernweit am 7. März am Landesamt für Pflege eine Anlaufstelle „Pflege-SOS Bayern“ den Betrieb aufgenommen. Hier wird zusätzlich eine einfache und unkomplizierte Möglichkeit eröffnet, Anliegen zentral und gegebenenfalls auch anonym anzubringen. Von Montag bis Donnerstag (jeweils 9 bis 16 Uhr) und Freitag (9 bis 12 Uhr) kann man telefonisch unter der bundesweit kostenfreien Nummer 09621 - 966 966 0 als auch per E-Mail pflege-sos@lfp.bayern.de Kontakt aufnehmen.