Um den negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie für junge Menschen in München entgegenzuwirken, hat der Münchner Stadtrat im Dezember letzten Jahres umfangreiche Finanzmittel zur Verfügung gestellt. Damit sollen im Rahmen des „Münchner Masterplans – junge Menschen raus aus der Pandemie“ auch weiterhin möglichst viele passgenaue Unterstützungsangebote angeboten werden, die nicht nur Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, sondern auch Mitarbeiter*innen und Lehrkräften zugutekommen. So hat der Stadtrat der Einrichtung von sieben Stellen für die schulpsychologische Betreuung an den städtischen Schulen und einer Koordinierungsstelle zur Stabilisierung des KITA-Alltags bewilligt und stellt für die Jahre 2023 und 2024 jeweils 500.000 Euro zur Förderung der Schüler*innen und zur Unterstützung der Mitarbeiter*innen und Lehrkräfte zur Verfügung. Über die Verwendung der Mittel wurden nun der Kinder- und Jugendhilfeausschuss sowie der Bildungsausschuss des Stadtrats in ihren jeweiligen Sitzungen informiert.
Bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen zeigen sich die Belastungen der Corona-Pandemie in der Regel auch im Schulkontext und führen bei den Schüler*innen neben Lern- und Leistungsschwierigkeiten auch zu hohen psychischen Belastungen. Schulpsycholog*innen können mit Prävention, Früherkennung und frühzeitiger Unterstützung einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der individuellen Leistungsfähigkeit und des Wohlbefindens der Schüler*innen leisten. Sie fungieren als wichtiges Bindeglied zwischen Schulsystem und Gesundheitssystem. Mit der Einrichtung zusätzlicher schulpsychologischer Beratungsangebote im Umfang von sieben Vollzeitstellen steigt das Beratungsangebot bei städtischen allgemeinbildenden Schulen (Gymnasien, Realschulen und Schulen Besonderer Art) und bei beruflichen Schulen dauerhaft.
Um das dringend benötigte Angebot der Individualförderung von Kindern mit besonderen Förderbedarfen trägerübergreifend in den Münchner Kitas für möglichst viele Kinder umsetzen zu können und damit auch die Erziehungskräfte vor Ort zu entlasten, wird dort eine halbe Stelle vorerst befristet bis 31.12.2024 geschaffen. Die Koordinator*in soll die Maßnahmen zügig voranbringen, sie trägerübergreifend begleiten und helfen, dass die Leistungen bei den Kindern und Familien sehr zeitnah und bedarfsgerecht ankommen.
Mit den finanziellen Mitteln sollen gezielte Programme zur Bewältigung der langandauernden psychischen Belastungen und der sozialen Isolation von einzelnen Kolleg*innen im Schulkontext bezahlt werden. Zudem sollen Bewegungs- und Sportgeräte sowie gesundheitsunterstützendes Mobiliar für Lehrkräfte und Mitarbeiter*innen angeschafft werden. Zudem konnten bereits eine Vielzahl an Projekten an den Münchner Schulen finanziert werden – beispielsweise das Projekt „Verrückt – Na und? Seelisch fit in der Schule“ in den 9. Klassen des Rupprecht-Gymnasiums, Lerncoachings in der Lernoase Siegertsbrunn in den 7. Klassen des Gymnasiums Trudering, der Projekttag „School-Life-Balance“ zur psychischen Gesundheit der Schüler*innen in den 7.,9. und 10. Klassen des Wittelsbacher Gymnasiums oder der Workshop „Gewaltfreie Kommunikation und Leben in der Gruppe“ in den 5. Klassen des Gymnasiums Trudering. Darüber hinaus wurden an einigen Schulen Selbstverteidigungskurse zur Steigerung des Selbstbewusstseins durchgeführt oder auch eine Studienfahrt für besonders benachteiligte Jugendliche nach Frankreich finanziert. Auch an den Grund- und Mittelschulen konnten bereits Projekte umgesetzt werden, wie beispielsweise Tanzprojekte, ein Improtheater zur Förderung von Kreativität und Sozialverhalten oder Projekte zur Stärkung der Lesekompetenz. Bürgermeisterin Verena Dietl: „Die Landeshauptstadt München ist sich ihrer Verantwortung für Schüler*innen, Lehrkräfte und Erzieher*innen bewusst. Die Folgen von Corona sind bis heute spürbar, mit den schulpsychologischen Angeboten kann nun weiter zielgerichtet Hilfe geleistet werden.“
Stadtschulrat Florian Kraus: „Ich freue mich, dass der Stadtrat weiterhin sieht, wie wichtig die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind. Die Belastungen der Pandemie dürfen wir nicht herunterspielen. Die Verstetigung von Hilfsangeboten auch in den kommenden Jahren ist ein wesentlicher Baustein und nach wie vor sehr wichtig.“