Einweihung der Grundschule an der Infanteriestraße
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Rathaus Umschau 123 / 2023, veröffentlicht am 30.06.2023
Zum Abschluss des ersten Halbjahres 2023 ist heute als bereits fünfte Grundschule in diesem Jahr die neue Grundschule an der Infanteriestraße eingeweiht worden. Zu diesem besonderen Anlass waren Oberbürgermeister Dieter Reiter, Stadtschulrat Florian Kraus und Baureferentin Dr.-Ing. Jeanne-Marie Ehbauer vor Ort dabei. Zuvor fanden in den letzten Wochen bereits die Einweihungsfeiern für die Grundschulen an der Haimhauserstraße, an der Waldmeisterstraße, an der Oberföhringer Straße und an der Hermine-von-Parish-Straße statt. Im Juli folgt noch die Grundschule an der Von-der-Pfordten-Straße.
Das Projekt an der Infanteriestraße umfasst neben der Grundschule eine Doppelsporthalle sowie ein Haus für Kinder. Die fünfzügige Schule wurde vom Architekturbüro Behnisch geplant und bietet Platz für bis zu 500 Kinder und wurde wie alle neuen Grundschulen nach dem Münchner Lernhauskonzept gestaltet, das auch die Betreuung am Nachmittag im Rahmen der Kooperativen Ganztagsbildung ermöglicht. Das angrenzende Haus für Kinder beheimatet vier Krippen- und zwei Kindergartengruppen.
Die Lernhäuser gruppieren sich sternförmig und um ein zentrales, weitläufiges und lichtdurchflutetes Treppenhaus mit Sichtverbindungen zur Sporthalle, zur Schulmensa und zu den Außenräumen.
Nachhaltigkeit stand auch bei diesem Schulneubau im Mittelpunkt: Die obersten Dächer tragen großflächige Photovoltaikanlagen, die tieferliegenden Dachlandschaften sind in eine dichte Dachbegrünung eingebettet und bieten Platz für den Schulgarten, kleinere Veranstaltungen, Sitzgelegenheiten und weitere Nutzungen.
So ist die Dachterrasse neben der Turnhalle mit Hochbeeten und Sonnensegeln als Aufenthaltsbereich ausgestaltet. Durch ganzheitliche Gebäudeoptimierung konnte auf eine aktive Kühlung des Gebäudes verzichtet werden. Frische Außenluft wird über fassadenintegrierte Zuluftelemente zugluftfrei in die Klassenräume eingebracht. Für gutes Tageslicht sorgt eine Lichtlenkung im oberen Drittel der transparenten Fassade.
Der Vorplatz der Schule verbindet zudem mit seinem alten Baumbestand den Neubau mit dem umliegenden Viertel und im rückwärtigen Bereich sind neue Freiflächen entstanden. Auf diese Weise wird das Schulleben als fließender Kommunikationsraum für alle Nutzer*innen und Besucher*innen des Gebäudes sowohl in das Schulgebäude hinein als auch herausgetragen. Für den überdachten Pausenhof im Bereich der Mensa schuf die Künstlerin Ruth May im Rahmen des Kunst-am-Bau-Programms der Landeshauptstadt München das Deckengemälde „Himmelsgetriebe (Ansichtssachen)“ in Sgraffito-Technik.
Baubeginn des Projekts im Rahmen der Münchner Schulbauoffensive war im Februar 2018, die Fertigstellung erfolgte bereits im September 2020 während der Coronapandemie. Das Schulgebäude ging anschließend im November 2020 in Betrieb mit der Prof.-Otto-Speck-Förderschule, deren Gebäude aktuell saniert wird, sowie einer städtischen Heilpädagogischen Tagesstätte. Das Haus für Kinder startete dann Anfang 2021, die Grundschule inklusive der Kooperativen Ganztagsbildung mit der Trägerin gfi gemeinnützige GmbH nahm zum aktuellen Schuljahr mit zunächst vier Klassen den Betrieb auf.
Die voraussichtlichen Kosten des Neubaus von 42,7 Millionen Euro liegen deutlich unter den genehmigten Projektkosten von 46,7 Milionen. Euro. Die Landeshauptstadt München stemmt nach wie vor das größte kommunale Bildungsbauprogramm in Deutschland. Zusammen liegt die Gesamtzahl nach dem Beschluss des 4. Programms aus dem letzten Herbst nun bei 103 Schulbauprojekten seit dem Beginn des 1. Programms 2016. Das Gesamtvolumen der Programme steht damit bei insgesamt 7,84 Milliarden Euro für die Schulbauprogramme sowie 520 Millionen Euro für die Kitas. Oberbürgermeister Dieter Reiter:„Ich freue mich sehr, dass wir heute gemeinsam eine neue Grundschule in München einweihen können. Für die Stadt München hat es höchste Priorität, den öffentlichen Schulen die bestmöglichen Bedingungen zu bieten. Tatsächlich ist unsere Schulbauoffensive in Deutschland beispiellos und wir stemmen das größte kommunale Bildungsbauprogramm der Republik.“
Stadtschulrat Florian Kraus: „Es freut mich außerordentlich, dass auch hier an der Grundschule an der Infanteriestraße seit dem laufenden Schuljahr die Kooperative Ganztagsbildung angeboten wird. Dieses Modell ist insbesondere in einer dynamischen und wachsenden Metropole wie München die passende Antwort, weil sie auf den individuellen Betreuungsbedarf eingehen kann und den Eltern frühzeitig Klarheit gibt.“
Baureferentin Dr.-Ing. Jeanne-Marie Ehbauer: „Das größte Schul- und Kitabauprogramm Deutschlands läuft auf Hochtouren. Alle Beteiligten dürfen stolz sein auf diese Zwischenbilanz, auf die vielen bereits umgesetzten Projekte. Es liegt aber auch noch viel Arbeit vor uns. Beim Klimaschutz und bei der Nachhaltigkeit unserer Gebäude und Schulstandorte wollen wir Maßstäbe setzen – zum Beispiel durch noch mehr Holzbau, durch Baustoff-Recyclingkonzepte, Photovoltaik, konsequente Begrünung, energiesparende LED-Beleuchtung oder der naturnahen Gestaltung der Pausenhöfe.“