Das Zeltdach des Münchner Olympiageländes ist jetzt im Rahmen eines Festakts als „Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland“ ausgezeichnet worden. Mit diesem Titel ehrt die Bundesingenieurkammer gemeinsam mit der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau historisch bedeutende Ingenieurbauwerke in der gesamten Bundesrepublik. Das unter Denkmalschutz stehende Zeltdach ist das vierte bayerische Bauwerk, dem die Ehrung zuteil wird.
Mit der Auszeichnung war die feierliche Enthüllung einer Ehrentafel, angebracht auf einem Widerlager des Zeltdachs zwischen Olympiahalle und Schwimmhalle, durch Stadtbaurätin Prof. Dr. (Univ. Florenz) Elisabeth Merk, Ministerialdirigent Hans-Peter Böhner aus dem Bayerischen Bauministerium sowie den Präsidenten der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau, Prof. Dr. Norbert Gebbeken, und den Präsidentern der Bundesingenieurkammer, Dr. Heinrich Bökamp, verbunden. Dipl.-Ing. (FH) Günter Mayr, einer der federführend verantwortlichen Ingenieure, berichtete aus der Planungsphase Ende der 1960er, Anfang der 1970er Jahre.
Das Dach aus transparentem Acrylglas gilt als Markenzeichen des Olympiaparks. Zur Zeit seiner Errichtung war es mit 78.000 Quadratmetern das größte Dach der Welt. Es besteht aus einem Stahlseilnetz, das an 51 bis 80 Meter hohen Pylonen und Stützen aufgehängt ist. Darunter fasst es das Olympiastadion, die Olympiahalle und die Schwimmhalle als die drei wichtigsten Sportanlagen im Herzen des Parks zusammen. Trotz der massiven Verankerung wirkt die Konstruktion filigran und schwebend.
Enthüllten die Ehrentafel für das Olympia-Zeltdach (v.l.): Ministerialdirigent Hans-Peter Böhner,Bauministerium, Stadtbaurätin Prof. Dr. (Univ. Florenz) Elisabeth Merk, der Präsident der Bundesingenieurkammer Dr.-Ing. Heinrich Bökamp und der Präsident der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau, Prof. Dr.-Ing. Norbert Gebbeken. (Foto: Klaus D. Wolf)
Stadtbaurätin Elisabeth Merk sieht das Dach in einem größeren Kontext: „Das transparente Zeltdach des Olympiageländes steht für Durchlässigkeit und Leichtigkeit. Es wurde als Symbol der Demokratie geschaffen. Ein Wahrzeichen, dessen geniale Architektur und Ingenieurbaukunst die gebaute Philosophie der Baukultur verkörpern.“
Die bekannte Zeltdach-Architektur war zu Zeiten der Planung des Olympiageländes wegweisend. Auch weil es erstmals mittels computergestützter Berechnungen entworfen wurde und so als Vorbild für spätere Zeltdachkonstruktionen diente.
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