München hilft Kyiv – ein Jahr im Zeichen der Solidarität
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Rathaus Umschau 38 / 2023, veröffentlicht am 23.02.2023
Ein Jahr dauert der brutale Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine. Morgen, am 24. Februar, dem Jahrestag des Beginns der russischen Aggression, steht die Stadt München deshalb ganz im Zeichen der Solidarität mit den Menschen in der Ukraine und insbesondere in der Partnerstadt Kyiv. Neben dem Münchner Rathaus, das schon seit einem Jahr mit der ukrainischen Flagge geschmückt ist, werden auch andere öffentliche Gebäude die Farben Blau und Gelb tragen. Darüber hinaus gibt es Aktionen städtischer Kultureinrichtungen, und es werden Gedenkminuten abgehalten.
„Gemeinsam gegen den Krieg – ein Jahr des großen Krieges“ – unter diesem Motto findet ab 15 Uhr auf dem Marienplatz zudem eine große Kundgebung der Ukrainer*innen in München statt, auf der auch Oberbürgermeister Dieter Reiter sprechen wird. Das Rathaus wird aus diesem Anlass ein Banner in den Nationalfarben der Ukraine mit der Aufschrift „Freedom for Ukraine is freedom for Europe!“ tragen. Die Stadt München bekräftigt auf diese Weise noch einmal ihre Verbundenheit mit der Ukraine und mit ihrer Partnerstadt Kyiv.
Oberbürgermeister Dieter Reiter: „In München und von München aus werden wir die Ukraine und insbesondere unsere Partnerstadt Kyiv auch weiterhin nach Kräften unterstützen und alles in unserer Macht Stehende tun, um das Leid der Betroffenen durch zivile und humanitäre Unterstützung zu lindern. Dazu zählen sowohl die Versorgung von rund 16.000 Geflüchteten, die offiziell in unserer Stadt leben, als auch die Schaffung neuer Unterbringungsmöglichkeiten und nicht zuletzt die Umsetzung von Hilfsprojekten in der Ukraine selbst. Dabei möchte ich ausdrücklich auch noch einmal die überwältigende Spendenbereitschaft und das große Engagement der Münchnerinnen und Münchner hervorheben.“
So konnten mit den Sachspenden von Unternehmen und den Spendengeldern der Münchner*innen, die die Stadt um 1,5 Millionen auf insgesamt 4,5 Millionen Euro aufgestockt hat, viele wichtige Hilfsgüter und Hilfsleistungen zur Verfügung gestellt werden. Bereits im März vergangenen Jahres wurden 13 Container mit Hilfsgütern nach Kyiv gebracht, unter anderem Lebensmittel, warme Kleidung, Schlafsäcke und medizinische Güter. Zudem wurden 648 Schutzwesten besorgt, die in Kyiv für zivile Zwecke genutzt werden. Über den Verein „Brücke nach Kiew“ konnten außerdem ein Bunker eines Kinderkrankenhauses ausgestattet und der Betrieb einer Tagespflegeeinrichtung für Behinderte in Kyiv finanziert werden. Die Stadt Kyiv selbst wird aus München vor allem mit Fahrzeugen und Generatoren unterstützt. Insgesamt wurden inzwischen mehr als 200 Fahrzeuge in die Ukraine gebracht, darunter auch 24 Krankenwagen, gefüllt mit medizinischen Gütern, und drei gebrauchte Technikfahrzeuge des THW. In München versorgt die Stadt mit Unterstützung durch zahlreiche Vereine und Initiativen rund 16.000 Geflüchtete aus der Ukraine, die hier seit Kriegsbeginn leben: So werden in der Münchner Volkshochschule Kinder betreut, während die Eltern Sprachkurse besuchen. Die Ukrainische Freie Universität München hat verschiedene Maßnahmen zur pädagogischen und psychologischen Betreuung Geflüchteter organisiert. Der Kulturverein Gorod hat geflüchteten Jugendlichen 100 Laptops zur Verfügung gestellt, damit diese am Unterricht und an Abschlussprüfungen in der Heimat teilnehmen konnten.
Kyivs Bürgermeister Vitali Klitschko bedankte sich im Rahmen seines Besuchs bei der Münchner Sicherheitskonferenz bei Oberbürgermeister Reiter für die Unterstützung aus der Partnerstadt. Generatoren und Fahrzeuge, Nahrungsmittel und Medizin, so Klitschko, würden Leben retten. „Leider ist auch nach einem Jahr kein Ende des schrecklichen Kriegs in Sicht und die Menschen in der Ukraine sind weiter auf unsere Solidarität und Unterstützung angewiesen“, betont Oberbürgermeister Reiter. So braucht die Partnerstadt Kyiv vor allem auch Busse, um den Nahverkehr in der Region wenigstens notdürftig aufrecht erhalten zu können, und Transporter, um Hilfsgüter zu verteilen. Hier könnten Münchner Unternehmen mit Fahrzeugspenden noch einmal sehr helfen.
Jede Spende kann helfen, Leid zu lindern.
Die Stadt hat bei der Stadtsparkasse München ein Spendenkonto eingerichtet: Landeshauptstadt München. IBAN DE86 7015 0000 0000 2030 00, Verwendungszweck „Solidarität Ukraine“.