Jutier- und Tonnenhalle: Generalinstandsetzung für Kunst und Kultur
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Rathaus Umschau 63 / 2023, veröffentlicht am 30.03.2023
Der Kunst Platz schaffen – das wird die Stadt München jetzt im Kreativquartier. Der Kommunalausschuss des Stadtrats erteilte heute die Ausführungsgenehmigung für die Generalinstandsetzung und den Umbau der denkmalgeschützten Jutier- und Tonnenhalle an der Dachauer Straße 110. Entstehen wird ein Produktions- und Präsentationsort für die Münchner freie Szene aller Sparten, insbesondere die Darstellende Kunst, aber auch für Bildende Künstler*innen, Musiker*innen sowie für die Kreativwirtschaft. Konzeptionell vorbereitet wurde das Projekt vom Kulturreferat und begleitet und befürwortet vom Kulturausschuss des Stadtrats. In der Tonnenhalle, in der früher die städtischen Wasserwerke ihre Rohre lagerten, soll ein Aufführungsort errichtet werden. In der Halle, die eine Gesamtlänge von 106 Metern und eine Breite von 20 Metern hat, sind unter anderem ein 780 Quadratmeter großer Saal im Erdgeschoss, ein bis zum Dach offenes Foyer und ein Gastronomiebereich geplant. Außerdem vorgesehen sind Gruppenräume, Büros, Technikflächen – sowie ein Multifunktionssaal und zwei Tanzstudios im Obergeschoss.
In der 2.000 Quadratmeter großen Jutierhalle, frühere Produktionsstätte von Wasser- und Gasversorgungsleitungen, sollen Atelier- und Arbeitsräume für Kultur-, Kreativ- und Kunstschaffende entstehen, die zu günstigen Konditionen angemietet werden können. Dafür sollen innen auf zwei Etagen etwa 60 aus Holz gebaute Raummodule von jeweils 20 Quadratmetern eingebaut werden, die flexibel nutzbar sind. Für Musiker*innen soll es außerdem drei speziell schallschutzgedämmte Bandprobenräume geben.
Die zentrale Platzfläche zwischen den Hallen – genannt der „Anger“ – kann künftig für Außenveranstaltungen genutzt werden. Die Randbereiche werden entlang der platzseitigen Längsfassaden bepflanzt. Darunter entsteht eine Tiefgarage mit 93 Stellplätzen, die von der städtischen Tochtergesellschaft Park & Ride GmbH betrieben werden soll. Insgesamt wurde auf ein größtmögliches Maß an Natur bei der Gestaltung der Außenflächen geachtet.
Bis 2026 soll die Generalinstandsetzung dauern. Insgesamt werden die Kosten für das Gesamtprojekt auf rund 128 Millionen Euro geschätzt. Bürgermeisterin Verena Dietl: „Kunst, Kultur und Kreativität – der Umbau dieses Herzstücks ist ein großartiger Impuls für das Kreativquartier. Das Gelände, das bereits ganz stark von Kultur und Kunst geprägt ist, bekommt damit ein weithin strahlendes Zentrum.“
Kommunalreferentin Kristina Frank: „Dieser Ort atmet Kunst und Geschichte. Die Atmosphäre der beiden historischen Industriehallen von 1926 ist etwas ganz Besonderes. Dieser Charme und die Kubatur wird unbedingt erhalten, während wir die Häuser schalltechnisch und baulich auf den neuesten Stand bringen und wieder nutzbar machen. Alt und neu – kreativ zusammengebracht.“
Kulturreferent Anton Biebl: „Die Stärkung der freien Szene ist mir ein wichtiges Anliegen. Ihre Bedeutung wird mit diesem Bauprojekt unterstrichen. Wir ergänzen damit die kulturelle Infrastruktur Münchens um beeindruckende Präsentations- und Produktionsorte. Und: Wir tun das auf nachhaltige Weise. Im Kreativquartier aktivieren wir vorhandenes Potenzial und die bestehende Bausubstanz auf zukunftsfähige Weise.“